Eprom-Brenner

Da sich der Computer ständig in Änderung und Aufbau befand, und dies natürlich auch die Software betraf, bestand für mich größte Notwendigkeit einen Epromprogrammer zu entwerfen und zu bauen.

Zu diesem  Zeitpunkt war nur der U555 ( 2708 ) mit 1 kByte verfügbar, welcher mit 3 Betriebsspannungen von der Logik her recht aufwändig programmiert werden musste. Die Betriebsspannungen -5V, +5 V, +12V mussten in definierter Reihenfolge angelegt werden, zusätzlich wurden während des Brennens +25V benötigt.

So entstand diese Leiterplatte mit recht vielen Bauteilen, welche bei Benutzung über Direktsteckverbinder mit den Universal-PIO-Ports meines Rechners verbunden wurde. Schaltplan 2708 (142 kbyte)

Leiterplatte doppelseitig von Hand gefertigt.

 

Die Software habe ich wie immer in Assembler geschrieben und umfasste Routinen zum lesen, vergleichen, Test auf leer, und natürlich programmieren von Eprom's.

 

Alles was man ins Eprom brennen wollte, musste zuerst auf Papier in zusammengestellt werden und dann mit dem Monitorprogramm eingetippt werden. 1 Kbyte umfasste 2 A4 Seiten, viel Fleißarbeit.

 

Einige Jahre später verbesserte sich (für mich) die Verfügbarkeit von 2732 , so dass ich die eben schon im Bild sichtbare zusätzliche Platine mit einem Umschalter unter die ursprüngliche einzelne Leiterkarte baute. Dieser Schalter wurde handverdrahtet und schaltete die notwendigen Signale zwischen 2708 und 2732 um. Schaltplan 2732 (133 kbyte)

 

Somit konnte ich jahrelang für alle möglichen Projekte Eproms beliebig brennen.

 

Nicht mehr erhalten, aber ebenso abenteuerlich: zum löschen der Eproms benötigte man eine UV-Quelle. Hier nutzte ich eine Hochdruck-Quecksilberdampflampe HQL wie sie in Straßenlaternen verwendet wurden, wo ich den äußeren Glaskolben zerschlug, um an die Strahlenquelle zu gelangen. Mit einem Vorschaltgerät aus einer Leuchtstofflampe ließen sich so in grellem Licht mit hohem  UV-Anteil, verbunden mit starkem Ozongeruch die Eproms perfekt löschen. Allerdings nahm der Eprom zu lange Einwirkung sehr übel, ebenso die eigene Haut, wenn man sich beim Löschen zu lange in der Nähe aufhielt.

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